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Die Vorstände der Getzner Textil AG

Mit Innovationsgeist und Weitblick in Richtung Zukunft

Mit Innovationsgeist und Weitblick in Richtung Zukunft

Mut, Offenheit und Neugier sind seit jeher die Grundlagen für den Erfolg von Getzner Textil. Eigenschaften, die vor allem in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten wie diesen sehr wichtig sind. Unser Vorstand gibt im Gespräch einen Rückblick und Ausblick.

Das Rendering zeigt die geplante Hallenerweiterung mit der artenreich begrünten Dachfläche sowie der Begrünung entsprechend dem Grünraumkonzept.

Eine große Investition in die Zukunft ist die Betriebserweiterung am Hauptsitz in Bludenz. Was findet dort zukünftig Platz?

Roland Comploj: Die Betriebserweiterung ist eine bedeutende strategische Entscheidung mit einer Investitionssumme von 27 Millionen Euro. Während der geplanten zweijährigen Bauzeit entsteht eine Produktionshalle für den Bereich Veredelung, die es ermöglicht den Maschinenpark zu erneuern, ohne dabei auf Produktionskapazität zu verzichten. Die neue Halle gewährleistet die Grundlage für technologischen Fortschritt und weiteres moderates Wachstum – beispielsweise für unsere Marktstellung auf dem afrikanischen Markt.

Aber das ist nicht die einzige Investition?

Hannes Tschofen: Um unsere hohen Standards zu halten und die klare Wachstumsstrategie weiter zu verfolgen, investieren wir in modernste Produktionsanlagen und Infrastruktur. 2023 wurde nicht nur die Erweiterung unseres Fertigwarenhochregallagers in Betrieb genommen, sondern auch ein neuer Spannrahmen als Ersatz für ein Modell aus dem Jahr 1991 installiert. Um Herstellungskosten zu reduzieren und Know-how intern aufzubauen, haben wir zudem in eine neue Schlichteküche für technische Garne investiert und Kompressorstationen in der technischen Weberei zusammengeschlossen. Das Modernisieren und Nachrüsten von 35 Jaquardwebmaschinen sichert außerdem die Kapazität für die Business Unit Africa.

Der Fachkräftemangel ist und bleibt ein Dauerthema für alle Industriebetriebe. Wie begegnet Getzner Textil dieser Herausforderung?

Comploj: Unsere Mitarbeitenden sind Spezialisten auf ihren Gebieten. Dieses Know-how ist ein wesentlicher Aspekt unseres Erfolgs und wird aktiv gefördert mit Lehre, Traineeprogramm, Werkstudenten, Eigenausbildung und dem zweiten Bildungsweg. Darüber hinaus haben wir das Thema Employer Branding vorangetrieben – sowohl in der konzeptionellen Arbeit, aber auch in der Außenwirkung – beispielsweise durch Beklebung von Bergbahngondeln, Werbebanner oder Sponsoring von „Bludenz läuft“.

Inwieweit wird die Zufriedenheit der Mitarbeitenden bei Getzner Textil gefördert?

Comploj: Zufriedene Mitarbeitende sind Getzner ein wichtiges Anliegen, weshalb wir im Herbst am größten Standort mit rund 1000 Mitarbeitenden in Bludenz wieder die Umfrage „Gsund blieba“ genutzt haben, um wichtigen Themen, wie der physischen und psychischen Gesundheit, Raum zu geben. Beworben wurde die Befragung mit Trinkflaschen, die schrittweise nun auch an allen anderen Standorten ausgegeben werden. Mit der Eröffnung der ersten betrieblichen Naturkinderbetreuung „Getzners Buntspechtle“, und der damit einhergehenden annähernden Verdoppelung unserer Betreuungsoptionen, ist uns zudem ein weiterer Schritt für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gelungen.

Tschofen: Auch im Bereich Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz zeigen wir besonderes Engagement, was mit der Überreichung des AUVA-Gütesiegels „sicher und gesund arbeiten“ auch von offizieller Seite bestätigt wurde.

Auch das Thema Nachhaltigkeit spielt bei Getzner Textil eine große Rolle – welches sind hier denn die aktuellen Projekte?

Martin Frick: Nachhaltigkeit war Getzner schon immer ein Anliegen. Neben Wasserkraftwerken in der Getzner Gruppe betreiben wir seit Jahren ein eigenes Fernwärmenetz, an das seit diesem Jahr auch die Volkschule und der Kindergarten in Bludenz angeschlossen sind. Die Leistung der geplanten Photovoltaik-Anlage auf den Webereidächern in Bludenz und Gera entspricht dem Energiebedarf von 690 Einfamilienhäusern und für unsere Elektromobilität werden gerade zwölf Ladestellen installiert. Gleichzeitig arbeiten wir mit dem Austrian Institute of Technology an einem Dekarbonisierungskonzept zur Verringerung unseres CO2-Ausstoßes.

Die Vorstände der Getzner Textil AG

Und wie sieht es im Bereich Innovationen aus?

Tschofen: 2023 war ein Jahr mit vielen Meilensteinen, wie beispielsweise der Stärkung des Innovations- und Forschungsbereichs. Während wir uns im Innovationsmanagement verstärkt auf Trendscouting und die Megatrends der nächsten fünf bis zehn Jahre konzentrieren, setzen wir im Forschungsbereich den Fokus auf die Entwicklung neuer Verfahren – und auf die Frage, was das diese für unsere Business Units bedeutet. Gemeinsam mit dem Unternehmen Optidry gehen wir seit diesem Jahr auf dem Gebiet der smarten textilen Lösungen neue, erfolgreiche Wege und verkaufen erstmalig fertige Systemlösungen im Bereich Feuchtemonitoring. Eine weitere Innovation ist uns mit einer neuartigen bi-elastischen 3D-Webtechnologie gelungen. "getzspace" – so nennt sich die neue Produktmarke – eröffnet Designern und Produktentwicklern unendliche Möglichkeiten – von der Textilbranche bis zur industriellen Anwendung.

Im Bild: Die Vorstände der Getzner Textil AG (v.l.): CTO Hannes Tschofen, CEO Roland Comploj und CFO Martin Frick

Bildcredits: Marcel Hagen | studio22; Florian Kraler | flomotion